Kreuzfahrt Ostsee 2023
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Geschichte des Ostseeraums.

Geschichte der Staaten des Ostseeraums
ChatGPT, fettgedruckt sind eigene Ergänzungen
Die Geschichte der Staaten im Ostseeraum ist äußerst vielfältig und reicht weit zurück. Dieser Bereich Europas, der von den Küstenländern der Ostsee umgeben ist, hat eine bewegte Geschichte mit zahlreichen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen durchlebt. Im Folgenden gebe ich einen Überblick über die Geschichte einiger wichtiger Staaten in dieser Region:
1. Schweden: Schweden ist eines der bedeutendsten Länder im Ostseeraum und hat eine reiche Geschichte. Im Mittelalter war Schweden eine bedeutende Seemacht und kontrollierte große Teile der Ostsee, einschließlich Finnlands und Teilen des heutigen Estlands. Das Königreich Schweden erlebte im 17. Jahrhundert eine Blütezeit unter König Gustav II. Adolf und führte während des Dreißigjährigen Krieges Kriege in Europa. Im Laufe der Zeit verlor Schweden jedoch seine Dominanz in der Region und ging durch Phasen politischer Instabilität.

Bedeutend für die Entstehung Brandenburg-Preußens war die Schlacht bei Fehrbellin 1675, die der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm gewann und die Schweden aus Mitteleuropa vertrieb.

2. Russland: Russland erstreckt sich geografisch teilweise über den Ostseeraum und hatte im Laufe der Geschichte eine komplexe Beziehung zur Ostsee. Der Aufstieg des russischen Reiches unter Peter dem Großen im 18. Jahrhundert brachte Russland zu einer regionalen Macht. St. Petersburg wurde zu einer wichtigen Hafenstadt und einem Zugangspunkt zum Ostseeraum. In späteren Zeiten entwickelte sich Russland zu einer bedeutenden Marine- und Handelsmacht im Ostseeraum. 

Nach dem Zweiten Weltkrieg reichte der Einfluss der Sowjetunion bis ins Baltikum und die sogenannten Volksdemokratien. Mit dem Zerfall der Sowjetunion verblieb den Russen nur das nach dem Weltkrieg angeeignete Kaliningrader Gebiet. 2018 konnten wir das ehemalige Ostpreußen mit der Kurischen Nehrung noch besuchen.


3. Finnland: Finnland hatte eine lange Geschichte der Abhängigkeit von Schweden und später von Russland. Im 19. Jahrhundert wurde Finnland zum Großfürstentum innerhalb des Russischen Reiches, behielt jedoch eine gewisse Autonomie in seinen internen Angelegenheiten. Finnland erlangte schließlich seine Unabhängigkeit von Russland im Jahr 1917. 

Heute gehört Finnland zur Europäischen Union und als Reaktion auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine ist es seit 2023 auch in der Nato.


4. Estland, Lettland und Litauen: Diese Länder, auch bekannt als die baltischen Staaten, haben eine gemeinsame Geschichte als Teil verschiedener Reiche und Staaten, darunter Schweden, Polen-Litauen und Russland. Im 20. Jahrhundert waren sie nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kurzzeitig unabhängig, wurden jedoch später von der Sowjetunion besetzt. Erst nach dem Zerfall der Sowjetunion erlangten sie in den 1990er Jahren ihre Unabhängigkeit wieder.
5. Der Deutsche Orden, auch bekannt als Orden der Brüder vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem, spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Ostseeraums. Ursprünglich als Ritterorden und geistliche Gemeinschaft im Heiligen Land gegründet, wurde der Orden im Verlauf seiner Geschichte in Europa und besonders im Ostseeraum äußerst einflussreich. Hier sind einige wichtige Aspekte der Rolle des Deutschen Ordens im Ostseeraum:
Christianisierung und Expansion: Der Deutsche Orden wurde im Jahr 1190 gegründet, um im Heiligen Land christliche Pilger zu schützen und zu versorgen. Später, im 13. Jahrhundert, begann der Orden seine Mission der Christianisierung und Expansion nach Osten. Der Orden sandte Kreuzfahrer und Missionare in den Ostseeraum, um die heidnischen Stämme der baltischen Region zu bekehren.
Territoriale Expansion: Der Deutsche Orden errichtete im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts eine mächtige Herrschaft im Ostseeraum. Mit militärischer Stärke und politischem Geschick eroberte der Orden große Teile des heutigen Estlands, Lettlands und Litauens. Das Gebiet wurde als Deutschordensstaat oder Ordensstaat bezeichnet und wurde zu einem bedeutenden Spieler in der Region. 

Bedeutungen

1. Handel und Wirtschaft: Der Deutsche Orden förderte auch den Handel und die wirtschaftliche Entwicklung in seinen Territorien. Er baute Städte und Festungen, die zu Zentren des Handels und der Kultur wurden. Der Orden selbst profitierte von den wirtschaftlichen Aktivitäten, die seinen Einfluss und seine Ressourcen weiter stärkten.
2. Konflikte mit anderen Mächten: Die wachsende Macht des Deutschen Ordens im Ostseeraum führte zu Konflikten mit anderen regionalen Akteuren, insbesondere mit Polen und Litauen. Diese Auseinandersetzungen führten zu mehreren Kriegen, darunter den berühmten Litauischen Kreuzzügen.
3. Niedergang und Ende: Im Laufe des 15. Jahrhunderts verlor der Deutsche Orden allmählich an Macht und Einfluss. Die Aufstände der einheimischen Bevölkerung und Konflikte mit benachbarten Staaten schwächten die Position des Ordens. Schließlich führten auch interne Probleme zu seinem Niedergang. Im Jahr 1525 wurde der Deutschordensstaat säkularisiert, und der letzte Hochmeister des Ordens, Albrecht von Brandenburg-Ansbach, änderte seine Loyalität und wandelte den Orden in das Herzogtum Preußen um.
Obwohl der Deutsche Orden als politische Macht im Ostseeraum nicht mehr existiert, hat er doch eine bleibende historische Bedeutung hinterlassen. Seine Präsenz und seine Bemühungen zur Christianisierung haben die Kultur und Geschichte der Region geprägt und wirken bis heute nach.